London, die Hauptstadt des britischen Empires, war Ende des 18. Jahrhunderts die größte und bedeutendste Hafenstadt der Welt. Wir befinden uns im Vorfeld der Industriellen Revolution, der Export in die britischen Kolonien in der neuen Welt prosperiert und damit wird auch im Londoner Hafen mehr und mehr „Manpower“ gebraucht. Die Hafenarbeiter, auf Englisch „Porter“, hatten jedoch kein leichtes Leben, denn das tägliche Be- und Entladen der ankommenden Schiffe war sicherlich kein Honigschlecken. Um sie zu entlohnen und die harte Arbeit erträglicher zu machen, griffen ihre Dienstgeber neben Geldleistungen auch zu flüssigem Lohn, dem nach ihnen benannten Porter-Bier, das aus historischer Sicht gewissermaßen als Treibstoff der industriellen Revolution in Großbritannien bezeichnet werden kann. Aufgrund der zunehmenden Mechanisierung sowie der neuartigen technischen Möglichkeiten war das Porter auch das erste, industriell hergestellte Bier von der Insel. Bessere Messmethoden ermöglichten auch eine gewisse Reproduzierbarkeit des Biers, was zur damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit war.

Schon bald verbreitete sich aufgrund der erweiterten Exportmöglichkeiten des britischen Empires das Porter auch in anderen Teilen der Welt. So unterschiedlich die Gepflogenheiten und Handwerksarten beim Bierbrauen waren, so vielfältig entwickelte sich auch der Bierstil. Das Porter wurde auf der Insel nämlich warm vergoren, also mit obergärigen Hefepilzen, die sich bei gemäßigten Temperaturen wohler fühlen und effektiver arbeiten. Im Baltikum, wo das Thermometer im Vergleich dazu besonders in der kalten Jahreszeit ungeahnte Tiefen erreichen kann, fühlten sich jedoch untergärige Hefen wohler und halfen so dem „Baltic Porter“ in seiner Entwicklung. Porter ist heute also einer der wenigen Bierstile, der warm und kalt vergären und so natürlich eine große Auswahl an Aromen ausbilden kann. Im viktorianischen Zeitalter (also Mitte des 19. Jahrhunderts) bekam das Porter in England gewissermaßen einen großen, damals etwas alkoholreicheren Bruder, der anfangs noch „Stout Porter“ genannt wurde. Später wurde der Name im allgemeinen Sprachgebrauch auf „Stout“ reduziert. Dessen Bedeutung wuchs bald zu einem eigenen Bierstil, der besonders durch das irische Bier-Imperium Guinness von Dublin aus, auch mithilfe einer geschickten Werbestrategie, die Welt eroberte.

Im Normalfall ist ein Porter ein klares, dunkles bis tiefschwarzes Bier mit einem herrlichen, cremefarbenen Schaum. Sehr oft dominieren gemäß den verwendeten dunklen Malzsorten Noten von Rauch, Kaffee oder Schokolade. Der Nachhall des Bieres ist wiederum dominiert von zartbitteren Kakaoaromen. Bezüglich des Alkoholgehalts sind Porter recht frei in ihrer Definition, wobei stärkere Varianten (mit mehr als 7%Vol. Alc.) oft den Zusatz „Imperial“ im Namen tragen. Diese Namensbezeichnung begründet sich vor allem darauf, dass das dunkle Gebräu (gemeinsam mit seinem Bruder, dem „Imperial Stout“) am Hof des russischen Zaren im 19. Jahrhundert gewissermaßen der letzte Schrei war und daher auch in Massen importiert wurde.

Auch die Privatbrauerei Hirt schickt einen Vertreter dieses Bierstils ins Rennen, das Hirter Imperial Porter. Unter anderem bedingt durch den höheren Alkoholgehalt von 8,4 %Vol. eignet sich dieses edle Getränk auch perfekt für die Reifung in Fässern aus feinster Barrique-Eiche, die seinen Charakter perfekt ausbalanciert und abrundet. So harmoniert unser Imperial Porter perfekt mit schokoladigen Desserts oder nimmt die ideale Rolle des Digestifs nach einer Mahlzeit ein.