Markant thront sein weites Gipfelplateau über Graz – von praktisch allen Punkten in der Stadt ist sein charakteristisches Haupt zu erkennen. Er ist der Übergang zwischen Bergland und den sanften, grünen Hügeln der Südsteiermark. Der Legende nach Heimat der berüchtigten „Schöcklhexen“, die auf dem Hochplateau ihre Unwetter brauten, ist der Schöckl heute der nicht wegzudenkende Hausberg der Grazerinnen und Grazer.


Schöckl (c) Region Graz – Tom Lamm

Es ist schwer, sich loszureißen. Der Blick schweift in die Ferne – an klaren Herbsttagen wie diesem sogar über Staatsgrenzen hinaus. Die zahllosen Geschichten und Mythen, die den Berg umgeben, rücken angesichts des überwältigenden Ausblicks plötzlich sehr nah. Der Panoramablick vom Schöckl bietet Perspektiven auf den Triglav an der italienisch-slowenischen Grenze, die Tiefen Pannoniens, oder auch auf Stubalpe, Glein- oder Koralpe. Er ist kein hoher Berg, zumindest nicht verglichen mit anderen im Lande, aber dennoch ist er eines: Der beherrschende Kopf des ganzen Grazer Feldes.


Schöckl (c) Region Graz – Hans Wiesenhofer

Und als solcher hat er einen festen Platz in der Freizeitplanung nicht nur der Grazerinnen und Grazer, sondern aller Menschen aus den umliegenden Gemeinden. Seit Jahrhunderten wird der Berg genutzt und geschätzt, so wurde er von niemandem geringeren als Johannes Kepler, der hier Messungen zur Erdkrümmung durchführte, besucht, und der steirische Raketenpionier Friedrich Schmiedl führte auf dem Schöckl mehrere Versuche im Bereich Raketenpost durch. Von den Mythen, die den Schöckl umranken, ist der bekannteste wohl der von den Schöcklhexen – schaurige Frauengestalten, die auf dem exponierten Gipfel ihre schadbringenden Unwetter entfesseln. Noch heute kennt man in den umliegenden Gemeinden das Mittel, um die Schöcklhexen zu vertreiben: Unter lautem Schimpfen und Fluchen alle Geräte und Werkzeuge wie Mistgabeln, Besen, Sicheln oder Sensen verkehrt zur Haus- und Stalltür hinauszuwerfen, soll den Hexen zu verstehen geben, dass sie hier nicht willkommen sind.


Schöckl (c) Region Graz – Tom Lamm

Erreicht man den Gipfel, der auf genau 1.445 m Höhe liegt, ist es zunächst einmal die Weitläufigkeit des Hochplateaus, die den Wanderer erstaunt. Wie eine grüne Ebene liegt die Gipfelregion des Schöckls über ihrer Umgebung. Hier oben ist alles einfach ruhiger, entspannter und bietet einen angenehmen Kontrast zum oftmals hektischen Leben in der Stadt. Dabei werden auf dem Bergplateau längst nicht nur die Entspannung suchenden Sommerfrischler fündig – auf der Suche nach Nervenkitzel enttäuscht der Schöckl auch niemanden. Weder die unzähligen Mountainbiker, die sich hier ihrem Nervenkitzel auf der Mountainbike WM-Strecke von 2009 hingeben, noch Bergläufer, oder Outdoor-Enthusiasten, die sich beim Disc Golf messen oder sich auf der Sommerrodelbahn „Hexenexpress“ auf einem Rundkurs talwärts stürzen. Langeweile kommt hier bestimmt keine auf. Ein besonderes Novum macht den Berg uneingeschränkt erlebbar: Der erste vollkommen barrierefreie alpine Wanderweg wurde 2014 fertiggestellt.


Schöckl (c) Region Graz – Tom Lamm

Nach einem langen Tag am Berg machen wir es uns auf einer der vielen Sitzgelegenheiten am Hochplateau gemütlich. Unser kühles Hirter Märzen und Privat Pils haben wir uns nach einer ausgedehnten Wanderung und vielen spannenden Aktivitäten redlich verdient. Mit dem Blick auf das nah und doch fern wirkende Graz mit dem Schloßberg als dominierendem, grünen Punkt in der Mitte, genießen wir die letzten Sonnenstrahlen eines herrlichen Tages und entspannen in dem Wissen – runter geht’s mit der Gondel 😉 Kommt ihr einmal in die Gegend rund um Graz, so sei euch der Hausberg Schöckl wärmstens ans Herz gelegt 🙂

Infos:
Holding Graz GmbH Freizeit / Schöckl Seilbahn
Schöcklstraße 23
8061 St. Radegund
Tel: +43 3132 2332
E-Mail: freizeit@holding-graz.com
Web: http://www.holding-graz.at/schoeckl.html
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